Wölfe verspielen Platz 6 und Final4
An einem der wichtigsten Wochenenden der bisherigen Saison haben die Floorball-Herren des TV Lilienthal zwei herbe Enttäuschungen erlebt. In der Bundesliga verloren sie am Samstag das Spiel bei Playoff-Mitkonkurrent Unihockey Igels Dresden mit 5:7 (2:1, 1:5, 2:1), tags darauf verpassten die Wölfe den erstmaligen Sprung zum Final-Four im Floorball-Deutschland-Pokal. Bei Zweitliga-Spitzenreiter SSF Dragons Bonn unterlagen die Lilienthaler im Viertelfinale mit 8:11 (0:5, 7:2, 1:4). „Es sollte leider nicht sein“, sagte Lilienthals Tobias Melde.
In der Bundesliga zogen die Dresdner an den Wölfen vorbei auf den sechsten Platz. Beim direkten Mitbewerber war Lilienthal eigentlich besser in die Partie gekommen und hatte durch Tore von Alexander Seitz (1.) und Mark Oli Bothe (18.) bei einem Gegentreffer durch Nationalspieler Erik Schuschwary (1.) eine 2:1-Führung nach dem ersten Drittel erobert. Danach aber überrumpelte Dresden die Gäste. In den ersten 28 Sekunden trafen die Igels durch Marcel Schulze und Marek Soukup. Ole Appenrodt antwortete zwar eine Minute später mit dem 3:3, dann sorgten Marek Mandler (26./34.) und Mario Gärtner (28.) für eine Dresdner 6:3-Führung. „Unser Angriffsspiel lief nicht wie im ersten Drittel. Der Gegner hat viele Konterchancen bekommen und sie eiskalt genutzt“, erklärte Melde: „In der Defensive stimmte die Abstimmung nicht.“
In einem offenen Spiel mit vielen Abschlüssen auf beiden Seiten brachte Frithjof Pfennig Lilienthal im Schlussabschnitt mit Toren in der 43. und 51. Minute noch einmal auf 5:6 heran. Die Entscheidung besorgte Mandler ebenfalls in der 51. Minute. „Die Niederlage ist schon ärgerlich“, meinte Melde: „Wir haben zwei gute Drittel abgeliefert, aber leider auch ein richtig schlechtes.“ Dresden und Lilienthal sind nun mit 15 Zählern nach elf Spielen punktgleich und werden sich voraussichtlich bis auf die Zielgerade ein Rennen um den letzten Playoff-Platz liefern. „Wir machen es scheinbar gerne spannend“, sagte Melde: „Die Mannschaft ist sich einig, dass wir uns nach der Winterpause noch einmal steigern müssen. Wir wollen weiterhin in die Playoffs.“
Ein anderes Ziel haben die Lilienthaler tags darauf dagegen nicht erreicht. In einem phasenweise wilden Spiel scheiterten die Wölfe etwas überraschend bei den klassentieferen Bonnern, die dem Bundesligisten das Ticket für die Pokal-Endrunde wegschnappten. Dieses Mal leistete sich Lilienthal statt einem zwei schlechte Drittel: Im ersten Abschnitt überrollte der Zweitligist den TVL förmlich und legte durch Günter Wyzujak (5./7./13.), Antti Wolk (5.) und Niklas Bröker (9.) ein 5:0 vor. Statt sich zu ergeben schlugen die Wölfe im zweiten Drittel aber zurück. Innerhalb von 14 Minuten drehten sie das Spiel komplett: Dennis Heike (23./28.), Appenrodt (26./34.), Fabian Diaz de Armas (27.) und Pfennig (32.) machten aus einem 0:5 ein 6:5. In der 35. Minute brauchten wiederum die Bonner nur zwölf Sekunden, um durch Paul Grau und Niklas Bröker wieder in Führung zu gehen. Nach Appenrodts drittem Tor in der 36. Minute ging es mit einem 7:7 in die zweite Drittelpause.
Die Entscheidung fiel dann erst in der Schlussphase. Eugen Friesens 8:7 für Bonn (47.) glich Alexander Seitz in der 50. Minute aus. Im direkten Gegenzug traf aber wieder Niklas Bröker zum 9:8 für die Dragons. In der 57. Minute gelang dann Jan Patocka das 10:8, danach nahmen die Wölfe Goalie Nils Hallerstede für einen weiteren Angreifer vom Feld. Bröker machte dann in der 59. Minute mit einem Schuss ins leere Tor alles klar. Bonn hat damit zum zweiten Mal das Halbfinale erreicht, die Lilienthaler müssen weiter auf ihr erstes Final Four warten.