Debakel in Berlin
Berlin. Ausgerechnet beim Lieblingsgegner in der Hauptstadt erlebten die Floorball-Herren des TV Lilienthal am Samstag ein Debakel. Bei BAT Berlin unterlagen die chancenlosen Wölfe in der Bundesliga mit 4:18 (0:4, 0:6, 4:8), und Trainer Andreas Blankenstein war entsprechend bedient. „18 Gegentore sind eine Blamage, da gibt es nichts schönzureden“, zürnte der Coach: „Bei uns ist alles daneben gegangen. Leider war das nicht nur Pech, sondern auch viel Unvermögen.“
Der bedauernswerte Keeper Nils Hallerstede wurde von seinen Vorderleuten schon im ersten Drittel oft im Stich gelassen. Nach Treffern von Marek Brincil (5./11.), Joonas Kuisma und Helge Heitmann (20.) führten die Berliner nach den ersten 20 Minuten mit 4:0. Ein Desaster zeichnete sich ab, das im zweiten Drittel Form annahm. Berlin war den Wölfen läuferisch hoch überlegen und zeigte sich im Abschluss ausgesprochen präzise. Die Gegentore fünf und sechs fielen binnen drei Sekunden. Fabio Witte traf in der 23. Minute erst zum 5:0 und dann direkt nach dem Bully mit einem verdeckten Schuss von der Mittellinie direkt im Anschluss zum 6:0. Brincil erhöhte zwei Minuten danach auf 7:0, Lukas Brockmann vollendete einen Konter zum 8:0 (31.). Dann konnte sich der inzwischen eingewechselte Dennis Fidelak auszeichnen: Die Schiedsrichter Schmidt/Fritsche gaben einen Penalty für BAT, doch Johannes Pauser scheiterte am Lilienthaler Goalie. Das hielt die Berliner Tormaschine aber nur kurz auf. Fehlschütze Pauser revanchierte sich mit Toren in der 33. und 37. Minute – schon nach dem Mittelabschnitt stand es damit 0:10 aus Lilienthaler Sicht. Dass sich auch noch Dennis Heike verletzte, passte ins Bild. „Dazu fällt mir nicht viel ein, das war eine Katastrophe“, fluchte Blankenstein: „Berlin hat uns komplett den Schneid abgekauft. So darf man nicht auftreten.“
Zumindest das Offensivspiel funktionierte im letzten Drittel einigermaßen. Mark-Oliver Bothe schoss in der 46. Minute den ersten Wölfe-Treffer, zuvor hatten allerdings Lukas Brockmann (41.) und Brincil (43.) bereits das Berliner Dutzend vollgemacht. Bothes zweites Tor (48.) beantworteten die Hautstädter mit dem 13:2 durch Heitmann (48.) und dem 14:2 durch Ismael Hallbäck (49.). Wiederum Bothe (49.) und Alexander Seitz (56.) erzielten die weiteren Lilienthaler Tore, für Berlin trafen in der Schlussphase Heitmann (52.), Hallbäck (55.), Kuisma und Pauser (beide 60.). „Dieses Ergebnis muss man erst einmal sacken lassen“, sagt Blankenstein: „Wir werden in der Woche einiges ansprechen müssen. Aus so einem Erlebnis kann man lernen, an Ansätzen mangelt es ja nicht.“