Wölfe in zweiter Pokalrunde

Weniger als eine Minute hat dem TV Lilienthal beim Pflichtspielauftakt zu einem Traumstart gefehlt. Die Wölfe unterlagen am ersten Spieltag der Floorball-Bundesliga am Sonnabend trotz Führung in der Schlussphase bei Aufsteiger UHC Döbeln mit 8:9 (2:1, 3:2, 3:6), siegte allerdings tags darauf im Floorball-Deutschland-Pokal bei BAT Berlin mit 7:4 (3:1, 2:2, 2:1). „Insgesamt haben wir die gute Leistung der Vorbereitung bestätigt“, fand Trainer Andreas Blankenstein: „Trotzdem haben wir noch nicht alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“

2011.11.19_BuLi_TV_Lilienthal_Berlin_3Vor allem das schwache Überzahlspiel bereitete dem Coach in Döbeln Kopfzerbrechen. Das 1:0 durch Mark Oli Bothe (8.) blieb das einzige Powerplaytor. Döbeln glich durch Enrico Franze aus (13.), bevor Ole Appenrodt die Gäste kurz vor der ersten Pause wieder in Führung brachte. Im zweiten Drittel hatten die Wölfe dann die Chance, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Nach Franzes 2:2 (26.) und dem Lilienthaler Doppelschlag durch Bothe (29.) und Dennis Heike (30.), sah Döbelns Philip Schramm in der 33. Minute eine Matchstrafe, die Lilienthal fünf Minuten in Überzahl bescherte. Statt eines eigenen Treffers gab es für den TVL jedoch nur den dritten Gegentreffer durch Rico Haase (37.). „Diese Phase kann man als Knackpunkt bezeichnen“, meinte Blankenstein, dessen Mannschaft zwar durch die Tore von Fabian Diaz de Armas (40.) und Heike (42.) zum 6:3 zunächst die passende Antwort gab, nach dem 4:6 durch Ondrej Kavalir im Gegenzug jedoch unerklärlicherweise den Faden verlor. Zwischen der 48. und 51. Minute drehte Döbeln die Partie durch Paul Thomas und zweimal Rico Haase zum 7:6, trotzdem bekamen die Wölfe noch einmal die Chance zum Sieg. Appenrodt glich zum 7:7 aus (52.), und fünf Minuten vor Schluss stand Lilienthal nach einer erneuten Zwei-Minuten-Strafe gegen Döbeln erneut mit einem Mann mehr auf dem Feld. Doch die Überzahl blieb ungenutzt, stattdessen traf Döbeln direkt nach Ablauf der Straf zum 8:7. Nach einem langen Abwurf von Wölfe-Goalie Nils Hallerstede glich Heike noch einmal aus, doch Martin Sauermann schoss Döbeln 26 Sekunden vor dem Ende zum Sieg. „Nach einer 6:3-Führung darf man solch ein Spiel nicht verlieren“, haderte Blankenstein.

Am Sonntag machte es sein Team besser und warf den Ligarivalen BAT Berlin souverän aus dem Pokal. Den Hauptstädtern gelang zwar in der fünften Minute das 1:0, danach übernahm aber Lilienthal das Kommando. Bothe und Heike drehten noch in der gleichen Minute die Partie, André Heißenbüttel (11.), Heike (25.) und erneut Heißenbüttel (26.) erhöhten auf 5:1. Die Berliner Antwort durch Johannes Pauser und Helge Heitmann (beide 28.) brachten die Wölfe nicht aus der Ruhe. Marc Lubes (44.) und Ole Appenrodt (56.) machten, bei einem Gegentor von Ismael Hallbäck (49.) alles klar. „Auch in Drucksituationen standen wir gut“, urteilte Heißenbüttel: „Wenn ein solche Leistung dauerhaft bringen, ist einiges möglich.“ Das gilt auf jeden Fall für den Pokal – denn dort hat Lilienthal mit dem Regionalligisten Bielefelder Teutonen ein machbares Los.

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