Lilienthal gelingt Pokal-Coup

Am vergangenen Samstag gelang den Lilienthaler Wölfen ein Coup. Im Pokal-Achtelfinale gewannen die Herren gegen den Ligakonkurrenten ETV Hamburg, Gastgeber des diesjährigen Final4, mit 5:4 in der Verlängerung. Verlor man beide Ligaspiele deutlich, zeigte man im Pokalspiel viel Kampf und Herz. Alexander Seitz schoss das Golden Goal nach 1:44 Minuten in der Verlängerung.

Bericht in der Wümme-Zeitung (Tobias Dohr, 16. Januar 2012):

Lilienthal (td). Es sind diese Geschichten, die wohl einfach nur der Pokal schreiben kann. Egal ob Fußball, Handball oder eben Floorball. Eine echte Pokal-Sensation ist nun auch dem TV Lilienthal geglückt. Das Bundesliga-Schlusslicht besiegte in der heimischen Schoofmoorhalle vor 120 restlos begeisterten Zuschauern den großen Favoriten ETV Hamburg mit 5:4 (2:3, 2:0, 0:1) im Sudden Death.

Die Partie bot wirklich alles, was ein Pokalfight zu bieten im Stande ist. Dabei waren die Rollen so klar verteilt. Auf der einen Seite die Hamburger, die mit 20 Mann angereist waren und als Ausrichter des Final-4-Turniers unbedingt das Viertelfinale erreichen wollten. Auf der anderen Seite das Kellerkind vom TVL, das im Vorfeld nur sehr schleppend trainieren konnte und bei dem Trainer Andreas Blankenstein lediglich zehn Spieler zur Verfügung standen. Beide Ligaspiele gegen die Hamburger waren für den TVL zudem bereits zu ganz bitteren Lehrstunden geworden.

Doch diesmal wurde von Anfang an klar, dass sich Lilienthal nicht kampflos ergeben würde. Hilfreich war dabei sicherlich auch der optimale Start, als Björn Lubes nach Vorarbeit von Andre Heißenbüttel ein frühes Überzahlspiel zum 1:0 nutzen konnte (4.). Es war überhaupt erst der zweite Überzahltreffer in dieser Saison. Niklas Krieger erhöhte nach neun Minuten sogar auf 2:0, ehe die Partie vorübergehend den erwarteten Verlauf nahm. Hamburg glich bis zur 15. Minute aus und ging kurz vor der ersten Drittelpause selbst mit 3:2 in Führung. Wie beliebt und umkämpft der Pokalwettbewerb ist, war auch an den vier Zeitstrafen alleine im ersten Drittel erkennbar.

Nicht wenige hatten nun mit einer klaren Sache gerechnet, doch Lilienthal kam zurück. Zunächst war es Heißenbüttel, der eine Vorarbeit von Björn Lubes versenkte (26.), sieben Minuten später gelang dessen Bruder Marc Lubes die Lilienthaler Führung. Die Halle stand endgültig Kopf. Doch es sollte noch dramatischer werden. Denn Mitte des Schlussdrittels mussten Marc Lubes und Daniel von der Heyde zeitgleich auf die Strafbank – zudem bekam Hamburg einen Penalty zugesprochen. Doch der starke TVL-Keeper Nils Hallerstede konnte diesen parieren und verpasste seinen drei Feldspielern einen Adrenalinstoß.

Die rannten nun um ihr Leben und schafften es, die doppelte Unterzahl ohne Gegentreffer zu überstehen. Trotzdem fiel der Ausgleich noch. Vier Minuten vor Schluss gelang den Gästen das 4:4. Lilienthal konnte schließlich ein eigenes Überzahlspiel nicht mehr zum Siegtreffer nutzen, sodass es in die Verlängerung ging. Zum Held wurde dann Alexander Seitz, dem nach Vorarbeit von Daniel von der Heyde nach 1:44 Minuten der Sudden Death gelang. „Wir sind alle sehr stolz. Das ist der größte Vereinserfolg im Pokalwettbewerb“, konnte TVL-Coach Blankenstein sein Glück kaum fassen. Viel passender hätte die Pokalsensation übrigens kaum kommen können, denn am Sonnabend (18 Uhr) tritt der Tabellenvorletzte aus Chemnitz zum Kellerduell in Lilienthal an.

TV Lilienthal: Hallerstede, Arjangui; Brinkmann, Marc Lubes, Krieger, Appenrodt, Björn Lubes, Heißenbüttel, Kimmig, Bothe, Seitz, Heike, von der Heyde, Melde

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