Furiose Aufholjagd wird nicht belohnt

Trotz einer fulminanten Aufholjagd hat der TV Lilienthal am Samstagabend in der Floorball-Bundesliga die nächste Sensation verpasst und im zweiten Heimspiel die zweite Niederlage kassiert. In einer phasenweise hochklassigen Partie brachten die Wölfe die MFBC Löwen Leipzig vor allem in der Schlussphase gehörig in Verlegenheit, unterlagen dem Vizemeister am Ende aber nicht unverdient mit 5:6 (1:2, 0:4, 4:0). „Wir sind wieder ein Stück besser geworden“, meinte Lilienthals Trainer Andreas Blankenstein, erkannte aber auch an, „dass die Leipziger immer wussten, was sie taten. Trotzdem haben wir ihnen Probleme bereitet und gezeigt, dass von uns noch einiges zu erwarten ist.“

Dabei sah lange Zeit alles nach einer klaren Angelegenheit für den Favoriten aus Sachsen aus. Die Gäste hatten im ersten Drittel mehr vom Spiel und gingen in der siebten Minute folgerichtig in Führung. Erik Bergström bezwang Lilienthals starken Goalie Nils Hallerstede mit einem Drehschuss und war auch am zweiten Tor beteiligt. In der 13. Minute bediente er den überragenden Finnen Julle Summen, der fand die Lücke und traf zum 2:0. Nur eine Minute später antworteten die Wölfe: Nach einer schönen Kombination legte Alexander Seitz für Dennis Heike auf, und der Torjäger vollstreckte zum 1:2. „Trotzdem war ich mit unserem Auftreten nicht glücklich“, so Blankenstein: „In der Pause musste ich deutliche Worte finden.“

Blankensteins Kabinenpredigt zeigte allerdings keine Wirkung. Stattdessen drückten die Löwen auf’s Tempo und zogen in vier Minuten vorentscheidend davon. Erst gelang Peter Dietel in der 24. Minute das 3:1, dann legte Summen in der 25. und 27. Minute einen Doppelpack nach, und das Spiel schien entschieden. Nils Knothe erhöhte drei Minuten vor der zweiten Pause sogar noch auf 6:1 – obwohl Leipzig zu diesem Zeitpunkt deutlich nachließ. „Vielleicht waren sie sich ihrer Sache zu sicher“, vermutete Blankenstein, dessen Team den Favoriten tatsächlich noch einmal in böse Schwierigkeiten brachte. Mit mehr Mut nach vorne zwangen die Hausherren die Leipziger zu etlichen Ballverlusten, und die antworteten mit extremer Härte. Lilienthal behielt jedoch einen klaren Kopf: Mark Oliver Bothe, der später nach einem rustikalen Foul mit einer Knieverletzung vom Feld musste, verwertete in der 44. Minute eine Vorlage von Fabian Diaz de Amas und leitete damit ein bärenstarkes Lilienthaler Schlussdrittel ein, das die rund 300 Zuschauer in der Schoofmoorhalle von den Sitzen riss. Niklas Krieger schoss den TVL nach Assist des glänzenden Alexander Seitz auf 3:6 heran (52.), Seitz selbst nutzte einen Pass von Marc Lubes zum 4:6 – leider aus Wölfe-Sicht erst eine Minute vor dem Ende. Dennoch warf der Aufsteiger noch einmal alles nach vorne, doch zu mehr als dem 5:6 von Kapitän Andre Heißenbüttel nach Heike-Zuspiel vier Sekunden vor Ultimo reichte es nicht mehr. Blankenstein war nach der Partie dennoch hochzufrieden: „Wäre das Spiel noch zwei Minuten länger gewesen – wer weiß, was dann passiert wäre? Aus so einem Spiel können sehr viel mitnehmen; nur leider keine Punkte.“

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