Lilienthaler Wölfe holen ersten Sieg!

 

Mit einem taktisch und kämpferisch überragenden Auftritt hat der TV Lilienthal am Samstagabend seinen ersten Sieg in der 1. Floorball Bundesliga eingefahren und einen Mitfavoriten auf die Playoffs in eigener Halle in die Knie gezwungen. Die Wölfe überrannten die SG BAT Berlin vor allem dank eines glänzenden Anfangsdrittels klar mit 6:2 (4:0, 2:0, 0:2), profitierten allerdings auch von einer glücklosen Vorstellung der Hauptstädter. „Das war einfach sensationell“, jubelte TVL-Trainer Andreas Blankenstein: „Wir haben mit viel Kampfgeist und Laufbereitschaft einem harten Gegner den Zahn gezogen. Wenn es noch eines Beweises für unsere Bundesligatauglichkeit bedurft hätte, haben wir ihn heute erbracht.“

Nils Hallerstede mit Glanzparaden

Der Wölfe-Coach musste in der Max-Schmeling-Halle nur in den ersten zehn Minuten um die Punkte bangen. In der Anfangsphase musste Lilienthal einige brenzlige Situationen überstehen, konnte sich aber jederzeit auf den starken Goalie Nils Hallerstede verlassen. In der elften Minute beruhigte dann Niklas Krieger auf Vorlage von Fabian Diaz de Amas mit seinem ersten Bundesligator die Lilienthaler Nerven und brachte die Wölfe auf Kurs. Die frühe Vorentscheidung fiel unmittelbar vor der ersten Pause in 78 spektakulären Sekunden: Erst fing Dennis Heike einen Berliner Fehlpass an der Mittellinie ab und schlenzte den Ball zum 2:0 in den Winkel (19.), dann legte der Goalgetter eine Minute später Kapitän André Heißenbüttel das 3:0 auf. Mit dem nächsten Angriff erhöhte Neuzugang Jan-Paul Gersdorf auf 4:0 und schickte Berlin mit einem Schock in die Pause. „Die Berliner waren der Führung zu Beginn der Partie eigentlich näher“, bekannte Blankenstein: „Diesen Rückstand haben sie aber gut weggesteckt.“

Geglückte Gersdorf-Premiere

Der Vorjahres-Vierte kam in der Tat entschlossener aus der Kabine und tauchte öfter vor dem TVL-Tor auf – viel sprang dabei aber nicht heraus. Hallerstede entschärfte in der 26. Minute eine Eins-gegen-Eins Situation gegen Jan Kratochvil, in der 38. Minute rettete Andre Kimmig bei einem Berliner Schlagschuss für seinen Keeper. Lilienthal antwortete eiskalt: Gersdorf spielte im Gegenzug von rechts Tobias Melde frei, und der schob abgeklärt zum 5:0 ein. Nur eine Minute danach wurde der Vorlagengeber wieder selbst zum Torschützen und verwertete einen Pass von Mark Oliver Bothe.

Mit dem 6:0 im Rücken nahm der Aufsteiger aber im Schlussdrittel einen Gang heraus, Berlin dagegen drehte auf. Schon zwei Minuten nach Wiederbeginn gelang Raimund Kalytta der erste BAT-Treffer, Kratochvil (48.), Henk Nass und Christian Keil (beide 50.) ließen weitere Chancen ungenutzt. „Wir haben uns das Heft komplett aus der Hand nehmen lassen“, meinte Blankenstein, dessen Mannschaft aber bei Kontern brandgefährlich blieb. Tobias Melde vergab in der 51. Minute die beste Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Die Schlussphase gehörte komplett den Berlinern, die nach 55 Minuten auch zum zweiten Mal zuschlugen. Als die Wölfe bei einem Freischlag zu behäbig reagierten, verwertete BAT-Spielertrainer Timo Krohne einen Kalytta-Pass zum 2:6, mehr ließ der TVL jedoch nicht mehr zu. „Die beiden Gegentore ärgern mich schon“, gestand Blankenstein: „Mit etwas mehr Routine hätten wir den Vorsprung souveräner über die Zeit bringen können. So oder so: Die Punkte sind Gold wert.“

Die Videozusammenfassung:

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