Keine Punkte. Viel Erfahrung

Am Tag der Deutschen Einheit mussten sich die Lilienthaler Wölfe den Dümptener Füchsen in einem engen Spiel mit 4:2 geschlagen geben. Nach einem Sieg in der Verlängerung und einer Niederlage stehen nun zwei Punkte auf dem Konto des Rudels. Doch der Anpassungsprozess an das höhere Leistungs- und Spielniveau der 2. Bundesliga Nord/West lässt sich nicht ausschließlich anhand der gesammelten Punkte messen.

Im Voraus blickte man durchaus gespannt auf das Spiel gegen die Dümptener Füchse, da die anstehende Belastungsprobe gegen eine erfahrene Mannschaft aus der 2. Bundesliga einen interessanten Einblick in den Leistungsstand des jungen Rudels geben werde. Und dieses Rudel verzeichnete einen sicheren Start in die Partie.

Zunächst wurde das Spielgeschehen durch das „gegenseitige Abtasten“ dominiert. Beide Teams versuchten, die Anfangsnervosität durch einen sicheren, ruhigen Aufbau abzulegen und somit ins eigene Spiel zu finden. Schließlich waren es die Wölfe, die nach einem gewonnen Zweikampf das erste Ausrufezeichen setzen konnten. Der Fernschuss von André Heissenbüttel landete im oberen rechten Eck und bescherte dem Rudel die Führung, die bis wenige Minuten vor der ersten Pause gehalten werden konnte.

Im 2. Drittel kristallisierte sich schließlich die Erfahrung der Gastgeber heraus. Die Füchse waren in ihren spielerischen Ausführungen geduldiger und cleverer, spielten nur die sicheren Pässe, warteten optimale Chancen ab und lauerten auf Konter, die gleich doppelt in Gegentore für die Wölfe mündeten. „Wir sind immer noch der Aufsteiger“, hält Coach Lukas Bieger fest. Das Team der Lilienthaler Wölfe setzt sich stets aus jungen Spielern zusammen, die auf diesem hohen Niveau noch ihre ersten Erfahrungen sammeln müssen, die für die weitere Entwicklung unabdingbar sind.

Die Umstellung auf zwei Reihen sollte im letzten Drittel den Druck auf den Spielaufbau der Füchse erhöhen. Die Wölfe kamen so auch zu vereinzelten Torchancen, veredelten diese aber nicht zum notwendigen Anschlusstreffer. Auf der Gegenseite sorgte dann das abgeklärte und erprobte Spiel der Heimmannschaft für den 4:1 Zwischenstand. Es brauchte schließlich eine 2-Minuten-Strafe, um den zweiten und letzten Treffer zu erzielen. Eine weitere Strafe der Dümptener sowie das Überzahlspiel mit einem sechsten Feldspieler blieben leider ungenutzt.

Die Devise, dass kein Training der Welt ein Spiel ersetzen könne, beschreibt dieses Spiel, das dem Wölfen eine Menge Erfahrung brachte, am besten. Den gesamten Spielverlauf betrachtend, waren die Füchse unseren Wölfen spielerisch nicht überlegen, agierten zu entscheidenden Zeitpunkten aber durchaus cleverer.

Das nächste Spiel, auf das es sich vorzubereiten gilt, findet am 24. Oktober in Hannover statt. Gegen die unorthodoxe Spielweise der Mustangs hatte man vergangene Saison durchaus zu kämpfen, sodass in den kommenden Trainings die Festigung der spielerischen Abläufe und der Ausbau der eigenen Stärken im Zentrum steht. Die Wölfe sind bissig!

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Geschrieben von Jan Heydenreich.