Bundesligamannschaft absolviert erstes Trainingslager

Lilienthal. Am vergangenen Wochenende absolvierte der Bundesligakader des TVL das erste Trainingslager der Vorbereitung für die kommende Saison. Coach Andreas Blankenstein hatte diesen Termin nach Amtsantritt recht kurzfristig eingeschoben, weswegen man sich auch kurzerhand dafür entschied, dass TL direkt vor Ort in Lilienthal durchzuführen. Dennoch mussten aber alle Teilnehmer in der Halle übernachten. Verpflegt wurden wir wieder komplett und günstig von unserem Sponsor Bocadillo. An dieser Stelle noch mal vielen Dank, alles hat hervorragend geklappt!

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Von Freitagabend bis Sonntag am späten Nachmittag sah der Trainingsplan ein volles Programm  vor. Am Ende stellte sich sogar heraus, dass sich das Trainerteam ein bisschen zu viel vorgenommen hatte aufgrund von organisatorischen Zeitverlusten ein paar wenige Übungen gestrichen werden mussten. Mit insgesamt 14 Feldspielern, 3 Torhütern und den verletzten Spielern Freya Mordhorst, Alexander Seitz und Simon Meierdierks, die das Team trotz Verletzung das ganze Wochenende begleiteten, konnte der Trainer auf einen nahezu vollen Kader zurückgreifen und vor allem im Bereich der Fitness und Taktik sehr gut und gezielt arbeiten. Auch Mentalcoach Gudrun Hallerstede war vor Ort und leitete einige Mentalübungen an.

Neben der Wahl des neuen Mannschaftskapitäns (siehe Interview unten) und des Mannschaftsrates wurden auch der Strafenkatalog sowie der Mannschaftskassenverwalter bestimmt. Für die Fitnesseinheit am Samstagvormittag hatte sich Blankenstein extra Unterstützung von seiner Frau geholt, die als Coach und Spielerin im Handball aktiv ist. Nach dem Mittagessen stand neben Mentalcoaching noch eine Taktikeinheit auf dem Programm. Das folgende Testspiel gegen die TuSG Ritterhude am Samstagabend zeigte zum Einen dass die Fitnesseinheit am Vormittag ziemlich hart war, aber auch, dass bereits einige taktische Dinge sehr gut funktionieren. Während des Spiels gab es zudem auch für die Auswechselspieler keine Pause. Alle die nicht auf dem Feld standen mussten im ersten und letzten Drittel einen hinter der Spielerbank aufgebauten Fitnessparcours absolvieren. Der TVL siegte zwar mit 14:4, doch das Ergebnis war niemanden wichtig an diesem Tag. Blankenstein ging es allein darum, das Gelernte anzuwenden. Wie das geklappt hatte wurde am Sonntagmorgen umgehend in einer Videoanalyse untersucht, ehe der Kader am frühen Nachmittag dann zum Abschluss des Wochenendes in die Halle 7 nach Bremen aufbrach um den Finalspielen des dort stattfindenden „erima-Cups“ (Handball) zuzusehen.

Als neuer Kapitän wurde André Heißenbüttel gewählt. Der Kapitän der letzten Saison, Dennis Heike, ist neuer Vize-Kapitän.

Wir haben beide zu Ihren neuen Ämtern befragt. Die ausführlichen Antworten könnt Ihr hier nachlesen:

André Heißenbüttel

1) Am Samstag wurdest du fast einstimmig von der Mannschaft als neuer Mannschaftskapitän gewählt. Dazu nochmal Herzlichen Glückwunsch!

Ganz ehrlich: Hast du damit gerechnet?

Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich möchte zunächst aber erstmal Dennis Heike für die sehr gute Arbeit als Mannschaftskapitän in der letzten Saison danken und bin froh ihn als Vize-Kapitän an der Seite zu haben.

Ehrlich gesagt hab ich ganz und gar nicht damit gerechnet während unseres Trainingslagers am vergangenen Wochenende zum Kapitän der Bundesligamannschaft gewählt zu werden. Natürlich war klar, dass diese Wahl und auch die des Mannschaftsrates anstehen würde, daher hab ich auch insgeheim ein wenig gehofft mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft tragen zu können, gerade auch aufgrund meiner Erfahrung, die ich in den mittlerweile acht Jahren Floorball gesammelt habe.

Als das Ergebnis dann feststand, war die Überraschung und zugleich die Freude bei mir darüber ziemlich groß.

2) Hast du dich über die Wahl gefreut und wie fühlst du dich?

Ich hab mich sehr über die Wahl gefreut, vor allem, weil es mir das Gefühl gibt so weit von der Mannschaft akzeptiert zu sein, dass sehr viel Vertrauen in mich gesetzt wird um mit dieser Verantwortung umgehen zu können.

Außerdem geben mir diese Gefühle von Stolz, Freude und Vertrauen jede Menge neue Energie und Kraft, die anstehende Saison gemeinsam mit dem kompletten Team, inklusive Trainer und Betreuer, so positiv wie möglich zu absolvieren.

3) Was macht deiner Meinung nach einen guten Kapitän aus?

Im Grunde ist der Kapitän im Mannschaftssport, der so genannte „Leitwolf“ und die Verbindung zwischen Trainerstab und Spielern. Daher ist es wichtig die Spieler zu erreichen bzw. einerseits eine gewisse Autorität zu haben, andererseits aber auch ein freundschaftliches und vertrautes Verhältnis zu pflegen. Denn als Mannschaftskapitän ist man zusammen mit dem Mannschaftsrat, indem ich gleichzeitig bin, erster Ansprechpartner für gewisse Probleme oder Unstimmigkeit, die einen einzelnen Spieler betreffen.

Natürlich spielt auch Erfahrung eine nicht zu vernachlässigende Rolle, gerade in den Punktspielen, denn auch hier hat der Kapitän einige Aufgaben, z.B. die Kommunikation mit den Schiedsrichtern oder taktische Anweisungen auf dem Feld.

4) Was sind deine ganz persönlichen Ziele als Kapitän?

Mein persönliches Ziel ist es, jeden einzelnen Spieler während der kompletten Saison in seiner Entwicklung zu unterstützen, ihn einfach immer ein bisschen besser zu machen.

Da es unsere erste Saison in der ersten Bundesliga ist, können wir bisher nur abschätzen, was die anderen Teams im Stande sind zu leisten, und wo wir gerade stehen. Daher sind der Zusammenhalt und ein gesunder Wille von großer Bedeutung.

Es ist nicht wichtig wie viele Spiele wir gewinnen oder verlieren, am Ende der Saison sollte aber jeder von uns sagen können: „Ja, ich hab mich verbessert und mir geht es gut dabei.“

Schlussendlich zählt für uns als Mannschaft in dieser ersten Saison nur der Klassenerhalt und die damit verbundene Planungssicherheit für eine weitere Saison in der höchsten deutschen Spielklasse.

5) Wie geht es in den verbleibenden 5,5 Wochen bis zum Ligastart weiter?

Wir befinden uns nun schon seit Anfang Juli, also einen guten Monat in der Vorbereitungsphase in der wir dreimal die Woche trainieren und wir haben ja gerade unser erstes Trainingslager hier in Lilienthal beendet.

Schon diese Woche geht es weiter, denn wir nehmen zum ersten Mal als TV Lilienthal am größten Floorball Turnier der Welt teil, den Czech Open in Prag (10.08.2011 – 14.08.2011). Hier geht es neben den sportlichen Zielen aber auch darum nochmal den Kopf ein wenig frei zu bekommen und vor allem Spaß zu haben.

Danach geht es in die heiße Phase der Vorbereitung.Es folgt das zweite Trainingslager in Mittelnkirchen vor den Toren Hamburgs (20./21.08.-2011) mit zwei Testspielen.

Zwei Wochen später geht es nach Köln, wo wir eines der größten deutschen Floorball Turniere bestreiten, das Floorball Festival Cologne (02.09.2011 – 04.09.2011). In diesem Vorbereitungsturnier treffen wir auch das erste Mal auf direkte Ligakonkurrenten und auch internationale Gegner warten auf uns.

Der letzte Härtetest erwartet uns dann zuhause in der Schoofmoorhalle in Lilienthal. Im Rahmen eines „Tag der Fans“ laden wir am 10.09.2011 alle Floorballbegeisterten, Eltern, Angehörige, Freunde, Fans und Sponsoren recht herzlich dazu ein mit uns in die Saison zu starten.

Als Highlight stehen hier zwei Nordderbys im Vordergrund. Zum Einen bestreiten wir ein Testspiel am frühen Nachmittag gegen den ETV Hamburg, ein langjähriger Bundesligist und ebenfalls Konkurrent in der kommenden Saison. Danach laden wir zu einem gemeinsamen Fußballschauen ein, denn Werder Bremen empfängt am Abend den HSV Hamburg zum Nordderby.

Eine Woche später, also am 17.09.2011 starten wir dann in die Saison.

Um 18:00 Uhr ist dann der Anstoß zum ersten Floorball – Bundesligaspiel in der Geschichte des TV Lilienthals, wenn es heißt TV Lilienthal gegen Unihockey Igels Dresden in der Schoofmoorhalle.

 

Dennis Heike

1) Im letzten Jahr warst du noch Kapitän. Man könnte denken, es gab eine „Abwahl“, aber das siehst du auch nicht so oder?

Nein, ich sehe das in der Tat nicht so. Im letzten Jahr hatte ich neben dem Amt als Kapitän auch noch die Aufgabe des Trainers inne. Dieses Problem trug sicherlich dazu bei, das meine Aufgabe als Kapitän oftmals falsch interpretiert wurde, aber dessen war ich mir bewusst.
Die anstehende Saison kann ich ohne großen Druck angehen und freue mich riesig darauf!
Nun bin ich sicher, das wir mit André die richtige Wahl getroffen haben. Ich habe ihn auch zur Wahl vorgeschlagen und habe auch dieses Ergebnis erwartet, auch wenn es für viele wohl überraschend ist. Seit langer Zeit ist er auf und neben dem Feld ein Vorbild für alle und wird das gesamte Team in der kommenden Saison mitreißen.

2) Was macht deiner Meinung nach einen guten Kapitän aus und für wie wichtig hälst du den Vize-Kapitän?

Ein guter Kapitän sollte alle aus der Mannschaft erreichen können. Er ist das Bindeglied zwischen Trainer und Spieler, wozu eine gute Kommunikation wichtig ist. Aber natürlich muss der Kapitän auch mit gutem Beispiel vorangehen und viel Disziplin zeigen. Nur so kann das Ansehen und die Wertschätzung erhalten bleiben.

Der Vize-Kapitän sollte dem Kapitän mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch wenn man nur eine stellvertretende Position einnimmt, muss man dieselben Voraussetzungen mitbringen und wenn es mal passieren sollte, den Kapitän auch ebenbürtig ersetzen.

3) Was sind deine ganz persönlichen Ziele als Vize-Kapitän?

Ich möchte mich in menschlicher und sportlicher Hinsicht weiter verbessern und werde das leisten, was das Team von mir erwartet.