Aus in der 1. Runde

Berlin. Das hatten sich die Wölfe anders vorgestellt. Am vergangenen Samstag traf das Team um Headcoach Lukas Bieger auf die Spieler des SCS Berlin und musste schon in der ersten Runde des Pokalwettbewerbs mit einem Rückschlag umgehen. Die Wölfe unterlagen in einer umkämpften Partie mit 3:4 nach Verlängerung.

1. Drittel

Das Spiel begann vielversprechend für die Wölfe. Bereits nach drei Minuten konnten sie, nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen den SCS wegen Reklamierens, ein erstes Überzahlspiel auf das Berliner Tor aufziehen. Mit dem ersten Tor mussten sich die Wölfe dann aber noch etwas gedulden. Nach vielen Chancen erzielte Finn Leiermann auf Vorlage von Hannes Röttger die 1:0-Führung. Im Anschluss wurde die Partie immer hitziger und körperbetonter. Den Zuschauern wurde pure Spannung auf den Rängen geboten und die Lilienthaler erspielten sich immer mehr Großchancen, die allesamt jedoch unvollendet blieben. Nach einem Berliner Freistoß in der letzten Minute landete der abgefälschte Ball im Lilienthaler Tor und lies den SCS zum ersten Mal jubeln. Beide Teams gingen mit dem Unentschieden in die Pause.

2. Drittel

Aufgrund des Hygienekonzepts gab es keinen Seitenwechsel. Das 2. Drittel begann relativ schnell mit dem nächsten Berliner Torjubel nach nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff. Bestärkt durch ihre Führung standen sie nun höher und spielten mutiger. Es folgte eine wechselseitige Phase, die in den erneuten Ausgleich, diesmal für die Wölfe, endete. Im schnellen Konter schaffte es Finn Leiermann einen Pass auf Luke Plenge durchzuspielen, der den Ball mit der Rückhand verwandelte.

3. Drittel

Die Schlussphase begann direkt sehr hitzig. Während einer 2-Minuten-Zeitstrafe gegen die Wölfe schaffte es Berlin nicht, sich klare Torchancen zu erspielen und die Lilienthaler überstanden die Unterzahl unbeschadet. In der 47. Minute führte ein Stockschlag gegen Luis Moes zu einem Penalty für die Wölfe. Diesen versenkte der Gefoulte dann auch prompt eiskalt im Berliner Tor und sicherte die erneute Führung. Das Spiel spitzte sich immer weiter zu. Den knapp 50 Zuschauern bot sich ein sehr spannendes Spiel, in dem beide Teams zeigten, dass sie unbedingt gewinnen und in die nächste Pokalrunde ziehen wollten. Die Wölfe schafften sich immer mehr Freiraum nach vorne und erarbeiten sich starke Torchancen, scheiterten aber immer wieder am Berliner Torwart. In der 56. Minute folgte dann der Schock: nach einem Abpraller kann Sergej Wottschel ausgleichen.

Noch knapp fünf Minuten standen auf der Anzeige und beiden Teams war noch der Siegtreffer in der regulären Spielzeit zuzutrauen. Sowohl Berlin als auch die Wölfe wollten hier den ersten Sieg erbeuten und lieferten sich einen starken Fight auf dem Spielfeld. Mit dem 3:3 ging es dann aber doch in die Verlängerung und das Golden Goal sollte die Entscheidung in diesem Spiel herbeiführen. Sofort entwickelte sich ein intensives Spiel um den Ball. Berlin schaffte es in der ersten Minute Druck in der Lilienthaler Hälfte aufzubauen und eroberte sich den Ball. Nach einer ersten Hereingabe in den Slot konnte Wölfe-Goalie Milan Urumovic noch parieren, doch beim Nachschuss musste er im Anschluss chancenlos zuschauen, wie der Ball hinter ihm die Linie überquerte. Mit einem 4:3 zieht der SCS Berlin in die nächste Runde des Floorball Deutschland Pokals ein.

Stimmen zum Spiel

Nach dem Spiel haben wir uns mit ein paar Fragen an den Headcoach Lukas Bieger und den Kapitän Leon Bauer der Wölfe gewendet.

Woran lag es ein solches Spiel verloren zu haben?

Lukas Bieger: Im wesentlichen haben wir das Spiel verloren, weil wir weniger Tore gemacht haben als der Gegner. Wir hatten zwar eine ganze Reihe von guten Chancen, aber uns fehlte etwas Glück im Abschluss und am Ende hätten es mehr und zwingender Chancen sein müssen.

Leon Bauer: Wir konnten uns zwar ein paar sehr gute Möglichkeiten herausspielen, diese dann jedoch nicht in Zählbares ummünzen.

Wie empfandest du das Spiel?

Lukas Bieger: Nur drei Gegentore aus der regulären Spielzeit zu bekommen ist im Grunde keine schlechte Quote und wir haben auch über lange Strecken eine gute Defensivarbeit gezeigt und viele Bälle schon im Aufbau abfangen können. Deswegen bin ich nicht unzufrieden mit dem Spiel. Trotzdem haben wir einige Baustellen aufgezeigt bekommen.

Leon Bauer: Man hat gesehen, woran wir noch arbeiten müssen und dass wir immer am Ball bleiben müssen, um uns stetig zu verbessern. Für viele war es eine neue Situation, in der man natürlich etwas nervös ist, aber das ist auch ganz normal.

Was nimmst du persönlich bzw. nimmst du fürs Team aus einem solchen Spiel mit?

Lukas Bieger: Neben einigen taktischen Anpassungen und der Nacharbeitung von Themen wie Freischläge, offensiv wie defensiv, haben wir vor allem eine Lektion über Nervosität und Siegeswille gelehrt bekommen. Wir hatten zu beginn ein sehr starkes Auftreten und auch
entsprechend gut gespielt, aber leider nicht genug Tore in dieser Phase geschossen. Hier muss man auch ein Kompliment an den Berliner Torhüter aussprechen. Mit jeder weiteren vergebenen Chance haben wir etwas Selbstvertrauen verloren und im Gegenzug Berlin bestärkt. Damit wurde das Spiel zum Ende hin immer schwieriger für uns. Nun wissen wir, wie wichtig der Glaube und das Vertrauen auf die eigenen Stärken sind und werden weiter daran arbeiten bis zur letzten Sekunde unser bestes Floorball zu spielen.

Leon Bauer: In den ersten Momenten ist eine Niederlage natürlich niederschlagend, aber im Nachhinein können wir viel aus diesem Spiel mitnehmen und Situation aufarbeiten und weiter dazulernen.

Bilder und Liveticker

Der Spielbericht ist im Saisonmanager zu finden.

Bilder vom Spiel können auf Facebook eingesehen werden.

Den Liveticker zum Nachlesen gibt es hier.

Geschrieben von Philipp Schneider.