Knappe Heimniederlage wirft den TVL weit zurück

Lilienthal. Am vergangenen Samstag stand der vierte und damit vorletzte Spieltag der Hinrunde in der 2. Maxxprint FBL Nord auf dem Programm. Zum zweiten Heimspiel der Saison empfing man den TSV Neuwittenbek in der Lilienthaler Schoofmoorhalle. Die Gäste aus der Nähe von Kiel sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der 2. Bundesliga. Waren Sie vor zwei Jahren noch Tabellenerster geworden, liefen Sie Ihrer Form im letzten Jahr eher hinterher. Inklusive dem Spiel im Pokal gab es hier in der vergangenen Saison 2 Siege und nur eine knappe Niederlage für die Lilienthaler. Man hatte sich auf Seiten der Lilienthaler also vorgenommen, an die vorangegangenen Partien anzuknüpfen und einen Heimsieg einzufahren. Spielertrainer und Kapitän Dennis Heike konnte dabei auf 12 Feldspieler und zwei Torhüter zurückgreifen. Die knapp 100 Zuschauer in der Schoofmoorhalle erlebten dann ein kurioses und spannendes Spiel, mit bitterem Ausgang für den TVL.

Den Lilienthalern gelang es leider von Anfang an nicht hellwach zu sein und die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Bereits nach knapp fünf gespielten Minuten lag man mit 0:2 zurück und fühlte sich in „alte Zeiten“ zurückversetzt. Warum immer erst Gegentore fallen müssen, damit man aufwacht, konnte sich auch nach dem Spiel keiner der Beteiligten erklären. In einer folgenden Überzahlsituation gelang Sebastian Janßen noch im ersten Drittel der Anschlusstreffer zum 1:2 aus Lilienthaler Sicht. Mit seinem Schuss traf er, nach Pass von Dennis Heike, genau die linke untere Ecke des Tores der Gäste.

Im zweiten Drittel, sollte dann schnell der Ausgleich erzielt werden, damit die Partie für den TVL von vorne beginnen kann. Leider kam es erneut ganz anders, nach knapp drei gespielten Minuten waren schon wieder 2 Tore für die Gäste gefallen. Schon wieder hatte man die ersten Minuten verschlafen. Trainer Dennis Heike nutzte die folgende Auszeit um die Lilienthaler neu zu formieren und einzustimmen. Fortan gelang es dem TVL, mit großem Kraftaufwand, das Spiel an sich zu nehmen und die Kontrolle über Ball und Gegner zu gewinnen. In dieser Drangphase langte es aber dennoch nur zu einem Tor. Marc Lubes nach erneutem Assist von Dennis Heike sorgte hier für den Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 2:4. Dieses „Powerplay“ hatte allerdings enorme Kraft gekostet. In der Folge kassierte man noch vor Ende des zweiten Drittels zwei weitere Gegentore, eines davon sogar in Überzahl. Der 2:6-Pausenstand sprach eine deutliche Sprache, doch die Lilienthaler hatten sich keineswegs aufgegeben.

Auch wenn man den Start des letzten Drittels erneut verschlief und bereits nach 25 Sekunden das 2:7 hinnehmen musste, waren die Motivation und der Wille enorm hoch. Man wollte, gerade vor dem eigenen Publikum, unbedingt zeigen, dass der Spielstand nicht die wahren Kräfteverhältnisse wiederspiegelt. Es vergingen knapp neun Minuten in denen die „Ruhe vor dem Sturm“ herrschte, ehe Kapitän Dennis Heike den Anfang machte und in der 50. Minute den Anschlusstreffer zum 3:7 erzielte. In den folgenden sieben Minuten fielen durch Marc Lubes, Sebastian Janßen und erneut Heike, drei weitere Treffer für den TVL. Plötzlich stand es drei Minuten vor Ende der Partie nur noch 6:7 und alles war wieder offen. Der TV Lilienthal hatte sich mit einem enorm großen Kraftaufwand in die Partie zurück gekämpft und wollte nun natürlich unbedingt noch den Ausgleich erzielen um wenigstens einen Punkt zu ergattern. Das Publikum auf der Tribüne fühlte sich vom spürbaren Aufwind in der Lilienthaler Mannschaft angestachelt und erzeugte eine tolle Atmosphäre. Als die Uhr noch zweieinhalb Minuten anzeigte, verhängten die Schiedsrichter erneut eine Zeitstrafe gegen den TSV Neuwittenbek. Der TVL ersetzte in dieser Überzahlsituation auch noch Torhüter Ralf Hallerstede gegen einen weiteren Feldspieler, so dass eine 6:4 Überzahlsituation entstand. Auch in dieser Zeit erspielte man sich weitere, klare Torchancen die letztlich aber nicht mehr genutzt werden konnten. Die Gäste retteten den knappen Vorsprung am Ende glücklich über die Zeit.

Der TV Lilienthal verliert sein Heimspiel mit 6:7 und muss die Gründe hierfür lediglich bei sich selber suchen. Den Gästen reichten am Ende knapp zehn starke Minuten jeweils zu Beginn der einzelnen Drittel um den TVL zu bezwingen. Die Lilienthaler mussten diesem Rückstand über das gesamte Spiel hinweg hinterherlaufen und schafften es dennoch am Ende wieder Anschluss zu finden. Das zeigt, was möglich gewesen wäre, hätte man doch den jeweiligen Start nach den Pausen nicht so verschlafen. In der nun folgenden dreiwöchigen Spielpause, wird man die Zeit nutzen und nutzen müssen um sich auf das letzte Spiel der Hinrunde vorzubereiten. Gegner in der Schoofmoorhalle wird dann der ASV Köln sein.

TV Lilienthal:

[T] Ralf Hallerstede, Marco Janssen, Sebastian Janßen (2 Tore; 0 Vorlagen), Marc Lubes (2; 0), Nils Frese, Niklas Krieger, Ole Appenrodt, Fabian Diaz de Armas, [T] Freya Mordhorst, Andre Heissenbüttel, Lukas von Salzen, Mark Oli Bothe, [C] Dennis Heike (2 Tore; 3 Vorlagen), Daniel von der Heyde